Mauersegler (Apus Apus)

Der Mauersegler ist ein Zugvogel. Er trifft Ende April bis Anfang Mai in Mitteleuropa ein. Als typische Höhlenbrüter nisten Mauersegler an Gebäuden in Hohlräumen, kleinen Öffnungen und Spalten. Oft zwängen sie sich auch unter Dachrinnen hindurch auf den dahinter liegenden Mauersims. Wichtige Neststandorte sind Hohlräume und Löcher in Mauern und unverputzten Brandwänden, hinter Regenfallrohren, in Dachkästen, im Traufbereich oder in Jalousiekästen.

Die Vögel kehren jedes Jahr an die gleichen Nistplätze zurück, die selben Tiere bis zu 20 und mehr Jahre. Das Nistmaterial besteht aus Grashalmen, Moos und Spinnweben. Es wird in der Luft gesammelt, in die Nisthöhle eingebracht die dann mit Speichel zu einer flachen Nestmulde verklebt. Von außen ist fast nie ein Hinweis auf ein Nest zu entdecken. Auch Spatzennester werden gern genutzt.

Das Weibchen legt 2-3 Eier. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Jungen, die dann je nach Futterangebot und Wetterlage 35-54 Tage im Nest bleiben. Die lange Nestlingszeit ist notwendig, da die Jungen voll ausgebildet und flugfähig sein müssen, wenn sie ausfliegen. Sie werden dann nicht mehr gefüttert und kehren auch nicht in das Nest zurück.

Mauersegler verfüttern an die Jungen Futterballen, die aus in der Luft erjagten Insekten bestehen. Der Zeitraum zwischen den Fütterungen kann sehr groß sein, obwohl beide Partner füttern. Manchmal kehren Mauersegler stundenlang nicht ins Nest zurück.

Bei schlechtem Wetter, wenn es feucht und kalt ist, sind Mauersegler selten zu beobachten. Die Altvögel bleiben entweder im Nest oder weichen in weiter entfernte Gebiete aus. Die Jungen können in eine Starre verfallen, so dass der Stoffwechsel und damit der Energieverbrauch herabgesetzt ist. So können sie mehrere Tage ohne Futter überleben. Normalerweise fliegen die Altvögel abends nach Sonnenuntergang ihr Nest an, aber sie übernachten an warmen Sommertagen auch fliegend in großen Höhen.

Oft beenden die Altvögel die Fütterung der Jungvögel einige Tage vor dem Ausfliegen. Die Jungen sind dann nur noch durch ihre Rufe zu bemerken, oder wenn sie aus dem Nest hinauslugen.

Mauersegler sind Langstreckenzieher, die bereits im August die Brutgebiete verlassen und im südlichen Afrika überwintern.

Bei Sanierung von Gebäuden ist es am Erfolg versprechendsten, wenn die vorhandenen Niststätten erhalten werden können, da Mauersegler nur sehr langsam neue Nistgelegenheiten annehmen. Bei Zerstörung der Niststätten im Zuge von Baumaßnahmen können Nistkästen oder -steine als Ersatz in oder an Gebäuden angebracht werden. Die Größe der Nistkästen beträgt ca. 15x20x30 cm HxTxB, der Einflug ist ein länglicher Spalt mit 4x7 cm, er sollte nie zentriert, sondern immer seitlich angeordnet werden.

Da Ersatzniststätten oft sehr zögerlich angenommen werden, so dass darauf geachtet werden muss, Ersatznester möglichst an gleicher Stelle anzubringen und sie ähnlich zu gestalten wie die verschlossenen Höhlungen, z. B. die Richtung des Einfluges anzugleichen.